SPD Rheinstetten
Bürgermeister der SPD
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SPD in Forchheim
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SPD in Mörsch
SPD in Mörsch
SPD in Neuburgweier
SPD in Neuburgweier
SPD Parteitag 2005
SPD Parteitag 2005
Christoph Lembach bei der Eröffnungsrede
OB Sebastian Schrempp
Redemanuskript der Pfarrerin und der Pfarrer
 

27. Januar 2024: Rheinstetten zeigt Gesicht. Gegen Ausgrenzung - für Demokratie!

Auf Initiative des SPD-Vorsitzenden Christoph Lembach baten wir gemeinsam mit allen politischen Gruppierungen des Gemeinderats und den Pfarrgemeinden die Bevölkerung von Rheinstetten um "eine halbe Stunde für die Opfer von damals und für unsere Demokratie heute".

 

Knapp 300 Menschen folgten diesem Aufruf und versammelten sich am 27. Januar um 17.00 Uhr auf dem Platz vor dem Technischen Rathaus in Mörsch, um am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein Zeichen gegen Intoleranz und Menschenverachtung zu setzen.

Sie alle gedachten neben dem Mahnmal für die Opfer der Euthanasie aus Rheinstetten aller Opfer der NS-Ideologie damals und standen durch ihre Anwesenheit den Menschen, die heute Ausgrenzung und Ablehnung erfahren, bei.

Rheinstetten setzte an diesem Samstag ein sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Demokratie.

 

In seiner Begrüßungs- und Eröffnungsrede sagte Christoph Lembach:

 

 

"Liebe Bürgerinnen und Bürger von Rheinstetten,

Robert Habeck hat vor kurzem gesagt „Demokratie lebt von Menschen, die dafür aufstehen.“ Wir wollten aufstehen und sie sind in großer Zahl aufgestanden! Herzlichen Dank! Die demokratischen Parteien Rheinstettens haben sich gemeinsam mit den beiden Kirchen zu dieser Veranstaltung entschieden und gemeinsam dazu aufgerufen, den Menschen zu gedenken, die hier in Rheinstetten Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns geworden sind. Opfer von einer Überzeugung, dass manche Menschen mehr wert sind als andere, Opfer der Ablehnung jeglicher Andersartigkeit, Opfer der Intoleranz und des plumpen Nationalismus.

 

Hier können wir heute den 14 RheinstettenernInnen gedenken, die der Euthanasie, dem ersten Schritt in den Völkermord, zum Opfer fielen, weil sie psychisch krank, alt oder einfach ein bisschen quer im Kopf waren.

Wir hätten uns aber genauso gut auf dem Friedhof in Neuburgweier versammeln können, wo viel junge Männer liegen, die in den vollkommen unsinnigen Endkämpfen einer ideologisch verblendeten Herrenrasse im April 1945 hier ihr Leben lassen mussten.

Wir hätten uns auch auf dem Friedhof in Mörsch versammeln können, wo diejenigen Zwangsarbeiter beerdigt wurden, die hier fern ihrer Heimat starben oder umgebracht wurden.

 

Um all diesen Menschen zu gedenken sind wir heute hier. Und eben dieses Heute, sollte uns zu denken geben. Margot Friedländer – eine Holocaustüberlebend – hat anlässlich des heutigen Holocaustgedenktages gesagt: „So hat es damals auch angefangen.“

Denn wieder agieren direkt vor unserer aller Augen Menschen mit erschreckend vergleichbarem Gedankengut. Wieder agieren politische Gruppen in unserer Mitte, die die Würde des Menschen für antastbar halten und damit unser Grundgesetz in Frage stellen, wieder sitzen Menschen mit der gleichen braunen Gesinnung in den Parlamenten und wieder machen sich diese im öffentlichen Raum breit. 

 

Und so wie es Rheinstettenerinnen und Rheinstettener gab, die während der nationalsozialistischen Diktatur aufstanden oder leise nein sagten, wie es Rheinstettener gab, die sich in der frühen Bundesrepublik gegen das neuerliche Erstarken rechtsradikaler Kräfte stellten, gab es auch Rheinstettener, die vor 30 Jahren ein Zeichen setzen, nachdem wieder Unterkünfte von Asylanten brannten, Wohnhäuser von türkischen Nachbarn.

Damals ging von diesem Ort aus ein Schweigemarsch los – wie dieses Gedenken heute getragen von allen demokratischen Parteien im Gemeinderat und den beiden Kirchen.

 

Und es scheint wohl wieder an der Zeit zu sein, dass Rheinstetten ein Gesicht zeigt.

Und so ermutigend es ist, dass es hier zu jeder Zeit Menschen gab, die Zeichen setzten, so traurig ist es, dass man eigentlich die gleichen Reden immer wieder halten kann. Und so will ich gar keine Worte neu erfinden, sondern viel lieber zum Schluss den evangelischen Pfarrer Schnell aus Forchheim zitieren, der hier vor knapp 30 Jahren am 29. November 1992 fragte:

„Kann man das christliche Abendland noch christlich nennen, wenn Menschen unter Deutschen nicht mehr sicher leben können und die Bevölkerung dazu nichts sagt und einfach zuschaut, wenn bedroht, verfolgt, gemordet wird. Wer nichts gegen Fremdenfeindlichkeit unternehme, habe auch kein Recht Weihnachten zu feiern.“

So damals Pfarrer Matthias Schnell.

 

Wenn damals vor allem die Fremdenfeindlichkeit im Fokus stand, müssen wir heute erkennen, dass in diesem Land nicht mehr nur der Fremde oder fremdartig Aussehende in den Fokus dieser Radikalen geraten ist, sondern auch die demokratischen Institutionen und die freie Presse selbst. Es ist an uns Demokraten alle drei gleichermaßen zu schützen.

 

Herzlichen Dank, dass Sie heute hierhergekommen sind, um ein Zeichen zu setzen. Ein deutliches Zeichen. Danke!"

 

Im Anschluss daran hielt OB Sebastiabn Schrempp seine Rede mit dem eindringlichen Appell gegen Intoleranz und für Demokratie.

 

Die "Halbe Stunde" wurde beschlossen mit einem Text, den die Pfarrerin und die Pfarrer der beiden Kirchen in Rheinstetten abwechselnd vortrugen. Bezogen auf die aktuelle Situation zitierten sie Erich Kästner:

"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur die schuld, die ihn begehen, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern."

 

Das Verhindern, so fuhren sie fort, beginne aber mit dem Verstehen.

"Verstehen heißt: Merken, wo wir mit verharmlosenden Formulierungen und gefärbten Informationen manipuliert werden sollen.

Innerlich dem klaren Kompass des Gewissens folgen und nie vergessen: Meine Menschenwürde ist nichts, was mir von anderen aufgrund von irgendwas gegönnt und zugestanden wird oder was ich mir verdienen oder erarbeiten müsste; ich habe sie einfach - und das gilt auch für alle anderen.

Die Stimme dann erheben und solidarisch sein, wenn irgendwo durch irgenwen Menschen herabgewürdigt, ausgegrenzt odr schlecht gemacht werden..."

 

 

 

 

SPD-OV-Verwaltung 2023
Die Dialog-Reihe "Wir reden über Zukunft"
Die Diskussionsrunde zur "Energiewende"
Nominierung René Repasi
Isabella Metzke mit Karlsruhes OB Dr. Frank Mentrup
SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Bauer
SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Bauer
Kabarettist Christoph Sieber auf der KiR-Bühne
 

Der SPD-Jahresrückblick 2023

Das Jahr 2023 war für die SPD in Rheinstetten durchaus ein arbeitsreiches Jahr, in dem neben der Verwaltungsarbeit auch inhaltliche Schwerpunkte gesetzt wurden.

 

Zur Demokratie gehört Auswahl

 

Unter der Leitung von Christoph Lembach traf sich die Verwaltung des Ortsvereins in regelmäßigen Abständen. Bereits in der Januarsitzung wurde zum Thema Oberbürgermeisterwahl unabhängig von der zu erwartenden erneuten Kandidatur des Amtsinhabers beschlossen, alles daran zu setzen, um der Bevölkerung eine tatsächliche Wahl zu ermöglichen. Klar war, dass es schwierig werden würde eine geeignete Kandidatin zu finden, da die Chance bei der Wahl Erfolg zu haben, sehr gering war. Trotzdem begann die Suche, da die SPD in Rheinstetten der Überzeugung war und ist, dass demokratische Parteien die Verpflichtung haben, der Bevölkerung Wahlmöglichkeiten zu bieten.

 

Wir reden über Zukunft

 

Gemeinsam mit der SPD-Stadtratsfraktion wurde zur Jahresmitte im Rahmen unserer neuen Veranstaltungsreihe „Wir reden über Zukunft“ das Schwerpunktthema „Energiewende – wie gelingt uns das vor Ort?“ in den Fokus gerückt. Zu der Dialogveranstaltung konnten als Referenten MdB Parsa Marvi, Bürgermeister Klaus Eckert aus Durmersheim, Hans Bodrogi von der Bürgerenergiegenossenschaft Rheinstetten und SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Bauer gewonnen werden. Insbesondere die Diskussionsbeiträge des Durmersheimer Bürgermeisters zur Energiewende vor Ort zeigten auf, was die Kommunalpolitik tatsächlich bewegen kann.

 

Spitzenkandidat René Repasi

 

Mit Prof. Dr. René Repasi wählte die SPD Baden-Württemberg einen Politiker an die Spitze der Liste zur Europawahl 2024, der seit vielen Jahren eng mit dem Ortsverein in Rheinstetten verbunden ist. Repasi wurde mit überwältigender Mehrheit von 95,71% zum Spitzenkandidaten der Landes-SPD gewählt. Die SPD Rheinstetten gratulierte Renè Repasi herzlich zu diesem ersten Etappensieg. Ihm und der Vizepräsidentin des europäischen Parlaments Katarina Barley wünschen wir viel Erfolg bei den Wahlen im nächsten Jahr.


Isabella Metzke stellt sich der Wahl

 

Im Gegensatz zu anderen konnte die SPD in Rheinstetten ihrem demokratischen Auftrag gerecht werden und eine Gegenkandidatin zum OB-Amtsinhaber finden. Bereits beim ersten Gespräch mit der Findungskommission des Ortsvereins war sich Isabella Metzke bewusst, wie schwierig es ist, gegen einen amtierenden OB zu kandidieren. Umso mehr Anerkennung verdienen ihr Engagement während des Wahlkampfes und ihr Mut, sich einer solchen Wahl zu stellen. Ihr Achtungserfolg zeigt, dass die Entscheidung, eine Gegenkandidatin zu stellen, richtig war und der demokratischen Kultur in unserer Stadt diente.

 

Der Stadtradler

 

Die SPD-Stadtratsfraktion arbeitete in diesem Jahr viele wichtige kommunalpolitische Themen ab und beteiligte sich mit „Wir reden über Zukunft“ am wichtigen Diskurs zur Energiewende. Auch in diesem Jahr 2023 gelange es dem SPD-Fraktionsvorsitzenden und Ortsvorsteher von Neuburgweier, Gerhard Bauer erneut, seinen Titel als bester „Stadtradler“ unter den Mandatsträgern zu verteidigen.

 

KiR-Bühne mit großartigen Künstlern

 

Nach den Jahren der corona-bedingten Einschränkungen konnte unser sozialdemokratisches Kulturprojekt, die KiR-Bühne erstmals wieder ein „normales“ Programm bieten. Mit großartigen Künstlern gelang es insbesondere im ersten Halbjahr den Theatersaal im Mörscher Schulzentrum zu füllen und das Publikum zu begeistern. Han’s Klaffl sowie die durch ihre eigenen Kabarettsendungen im Fernsehen bekannten Christoph Sieber und Max Uthoff überzeugten. Zum Jahresabschluss versetzte der bayrische Kabarettist Michael Altinger mit seiner vorweihnachtlichen Lesung in eine ganz besondere Adventsstimmung.

 

… und so geht’s weiter

 

Ebenso wie die Arbeit unseres sozialdemokratischen Kulturprojekts weitergeht, wird auch die politische Arbeit der SPD Rheinstetten 2024 fortgesetzt.

 

Für das neue Jahr ist es unserem Kulturprojekt erstmals ein paritätisch besetztes Programm gelungen. Am 26. Januar startet die KiR-Bühne mit der Kabarettistin Inka Meyer.

 

Und politisch werden wir alles tun, um sowohl die Kommunalwahlen als auch die Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni 2024 erfolgreich zu bestehen.

 

 

 

 

 

Prof. Dr. René Repasi - unsere Europaabgeordneter
Paul Rastetter - im Juso-Kreisvorstand und in der OV-Verwaltung
Parsa Marvi - unser Karlsruher SPD-Bundestagsabgeordneter
SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Bauer
Neuer SPD-Kreisvorsitzender Volker Geisel
Die Verwaltung des SPD-Ortsvereins 2022
HG Butzko - erneuter Start der KiR-Bühne nach den Pandemiejahren
 

Der SPD-Jahresrückblick 2022

Auch das Jahr 2022 war für die SPD in Rheinstetten ein schwieriges Jahr. Neben der Covid-Pandemie belastete der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Folgen die Politik bis herunter in die kommunalpolitische Ebene. Über die Aktivitäten, die trotz allem möglich waren und die Ereignisse geben wir hier einen kurzen Überblick.

 

Prof. Dr. René Repasi übernimmt SPD-Europamandat

28 Jahre war Evelyne Gebhardt Mitglied des Europäischen Parlaments. Am 31. Januar 2022 schied sie auf eigenen Wunsch aus dem EU-Parlament aus. Am 1. Februar rückte daraufhin unser ehemaliger Kreisvorsitzender René Repasi ins Europäische Parlament nach. Für die SPD in Rheinstetten ist der Professor für Europarecht an der Erasmus-Universität Rotterdam kein Unbekannter, sondern er ist seit langer Zeit ein guter Freund und bringt eine hohe Kompetenz in europapolitischen Fragen mit. Seit seinem Eintritt ins EU-Parlament ist René Repasi auch bei uns präsent. In seinen Erklärvideos und seinem monatlichen Newsletter informiert er sachkundig über die aktuellen Themen der Europapolitik.

 

Krieg in der Ukraine

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine erschütterte auch uns. In einer Online-Informationsrunde im März mit Andreas Stoch MdL, Landes- und Fraktionsvorsitzender, Nils Schmid MdB, Außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Kevin Leiser MdB, Mitglied im Verteidigungsausschuss der SPD-Fraktion im Bundestag, Rita Schwarzelühr-Sutter MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Innenministerium, Sascha Binder MdL, Generalsekretär, Anna Walther, Bürgermeisterin von Schönaich und gebürtige Ukrainerin informierten wir unsere Mitglieder, die sich rege an der Diskussion beteiligten, über die Situation. Diese digitale Informations- und Diskussionsplattform wurde auch in der Folgezeit rege benutzt und erwies sich als gutes Kommunikationsmodell.

 

Mitarbeit mit viel Engagement

Bei der Jahreshauptversammlung des Juso-Kreisverbandes Karlsruhe-Land in Bad Schönborn wurde unser Parteimitglied Paul Rastetter aus Forchheim erneut in den Kreisvorstand der Jungsozialisten gewählt. Er ist damit einer der wenigen Vertreter des südlichen Landkreises in einem Kreisgremium der SPD. Auch bei der Jahreshauptversammlung seines eigenen Ortsvereins stellte sich Paul Rastetter als Beisitzer zur Wahl und ist nun gemeinsam mit Michael Matjeka das jugendliche Element in der SPD-Verwaltung.

 

Digitale Info-Veranstaltung mit MdB Parsa Marvi

Eine intensive Betreuung erfahren wir in Rheinstetten durch unseren Karlsruher Bundestagsabgeordneten Parsa Marvi. In seinen Parteibriefen und digitalen Info-Foren nimmt er Stellung zu den heißen Themen der Bundespolitik. Bei seinen Präsenz-Veranstaltungen geht Parsa Marvi neue Wege.

Mit dem Format „Pizza & Politik“ wollte der SPD-Bundestagsabgeordneter mit jungen Menschen bei Pizza und kalten Getränken ins Gespräch kommen, Fragen beantworten und gemeinsam diskutieren, was im Juli gut gelang.


Unerwarteter Abschied

Vollkommen überraschend mussten wir 2022 Abschied nehmen von unserem ehemaligen Gemeinderat Dr. Gerhard Rummel, der von 1975 – 1991 und von Gemeinderätin Angelika Wiedemann, die von 1989 – 2014 der SPD-Fraktion angehörte.

 

SPD im Gemeinderat

Innerhalb der SPD-Stadtratsfraktion gab es, im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren, keine Veränderungen. Unter dem Fraktionsvorsitz von Gerhard Bauer konnten viele kommunalpolitische Themen bearbeitet werden.

Schwerpunkte der Arbeit sind die Bereiche bezahlbarer Wohnbau, öffentlicher Nahverkehr, behindertengerechtes Rheinstetten und Neue Stadtmitte, die für die SPD-Fraktion einen finanziellen Kraftakt darstellt.

In seiner Eigenschaft als SPD-Kreisrat nahm Gerhard Bauer auch beim Gespräch mit dem KVV teil, bei dem die neue Mobilität, das Angebot und die Finanzierung eine zentrale Rolle spielte.

Apropos Mobilität: Auch 2022 gehört Gerhard Bauer zu den Siegern beim Stadtradeln!

 

Neuer SPD-Kreisvorsitzender

Bei den Kreisdelegiertenkonferenzen und den Kreismitgliederversammlungen war auch die SPD Rheinstetten vertreten. Nach dem Verzicht des bisherigen Führungsduos Alexandra Nohl und Christian Holzer auf eine erneute Kandidatur wurde Volker Geisel zum neuen Kreisvorsitzenden der SPD Karlsruhe-Land gewählt.

 

SPD Rheinstetten wählte neue Verwaltung

Nach einer unendlich langen Zeit ohne Präsenzveranstaltungen fand im November die Jahreshauptversammlung der SPD Rheinstetten statt. Zu Beginn gab Vorsitzender Christoph Lembach einen umfassenden Tätigkeitsbericht über die Arbeit der SPD in Rheinstetten in den vergangenen zwei Jahren, die geprägt waren von den Einschränkungen durch die pandemische Lage. Bei der anschließenden Neuwahl wurden Christoph Lembach (geschäftsführender Vorsitzender), Helmut Mayer (Kassier) und Inge Koch-Helfrich (Schriftführerin) in ihren Ämtern bestätigt. Neu in die Verwaltung gewählt wurden Paul Rastetter und Michael Matjeka, während Kurt Roth weiterhin die Mitgliederbetreuung übernimmt. Revisor ist Heinz Heil.

 

KiR-Bühne im Pandemiemodus

Nach dem Neustart der KiR-Bühne im September 2021 erhoffte sich unser Kulturprojekt eine relativ „normale“ Bühnensaison - doch es kam anders. Angesichts der pandemischen Lage entschieden wir gemeinsam mit den Künstlern, alle Auftritte bis zum April 2022 abzusagen. Den zweiten Neustart der KiR-Bühne versuchte am 22. April der Kabarettist HG Butzko und im Mai gab es das Abschiedskonzert der a-cappella-Gruppe „Füenf“. Leider musste die nächste Veranstaltung mangels Nachfrage abgesagt werden, doch seit dem dritten Neustart mit Christian Springer geht es wieder bergauf. Trotzdem, so merkte der für die Finanzen zuständige Helmut Mayer im Jahresrückblick an, gebe es zur Zeit noch eine beachtliche Schieflage beim sozialdemokratischen Kulturprojekt „KiR“, an dem die zweijährigen Corona-Einschränkungen nicht spurlos vorübergegangen seien. Glücklicherweise habe man in der Zeit vor Corona Rücklagen geschaffen, von denen man nun gezehrt habe. Allerdings werde man die schwarze Null im laufenden Jahr nicht erreichen. Mit dem Programm für 2023, das die Spitzenliga des deutschen Kabaretts anbiete, so Mayer zuversichtlich, sollte das eigentlich gelingen.

Kevin Kühnert in Ettlingen
Ernst Heil - 100. Geburtstag und 25. Todestag
Bundestagskandidat Patrick Diebold mit OB Schrempp
Ministerpräsident a.D. Kurt Beck bei der 130-Jahr-Feier
8. Dez. 2021 Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Vereidigung
 

Jahresrückblick 2021: ein schwieriges Jahr!

Für die SPD in Rheinstetten war das zu Ende gehende Jahr eine schwierige Zeit, denn einige Projekte, die umgesetzt werden sollten, fielen der pandemiebedingten Lage zum Opfer.

 

Das Jahr begann mit einer bis dahin unbekannten Form des Wahlkampfes. Fast alle Aktivitäten vor der baden-württembergischen Landtagswahl fanden online statt.

Unserer Landtagskandidatin Aisha Fahir diskutierte u.a. mit Kevin Kühnert und stellte gemeinsam mit dem bundesweit bekannten Gesundheits- und Krankenpfleger Alexander Jorde einen 5-Punkte-Plan gegen den Pflegenotstand vor. Dass uns das Ergebnis der Wahl schwer enttäuschte, wird nicht überraschen, denn 12,42% waren für die SPD in Rheinstetten ein Tiefschlag, der erst verdaut werden musste.

 

Dabei half auch die Erinnerung an bessere SPD-Zeiten: Der 100. Geburtstag von Ehrenbürger, Altbürgermeister Ernst Heil war ein solcher Kraft-Punkt, aber auch die kleine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung anläßlich seines 25. Todestages gab der Sozialdemokratie vor Ort Kraft und Zuversicht, um die sich abzeichnende Bundestagswahl mit unserem Kandidaten Patrick Diebold erfolgreich zu bestehen.

 

Für die SPD-Gemeinderatsfraktion brachte das Jahr 2021 eine weitere Veränderung: Nachdem bereits im Jahr zuvor Walter Linsin den Rat verlassen hatte, verabschiedete sich nun Nikolas Karanikolas.

Mit großer Freude begrüßte die SPD-Fraktion Jan Lepper, der in das Gremium nachrückte und nach 2-jähriger Auszeit seine Gemeinderatsarbeit wieder aufnahm.

Die Themen, die in der Fraktion 2021 schwerpunktmäßig bearbeitet wurden, waren Lepper durchaus vertraut. Bereits in seiner Haushaltsrede benannte Fraktionsvorsitzender Gerhard Bauer die wichtigen SPD-Anfragen und Anträge: Nutzung der Fläche der Erddeponie für Fotovoltaik, Aufstockung der Pflegemaßnahmen für Landschaftsschutz und Streuobstwiesen, Maßnahmen zur Verbesserung des Radwegekonzepts, Einführung des 1-Euro-Tickets für Rheinstetten, Einführung einkommensabhängiger Kindergartengebühren oder die konkrete Förderung von bezahlbarem Wohnen mit Mietpreisgarantie und 30-jähriger Bindungsfrist, um nur einige Schwerpunkte zu nennen.

 

Auch in diesem Jahr erradelte sich Gerhard Bauer den 1. Platz beim Stadtradeln. Während der gesamten Aktion verzichtete der SPD-Fraktionsvorsitzende und Ortsvorsteher von Neuburgweier auf sein Auto und radelte mit 1.354 km an die Spitze aller Teilnehmenden.

 

Heftig protestierten die SPD-Mandatsträger*innen auch gegen das Ansinnen des KVV, Kartenentwerter zu demontieren und den Fahrkarten-Vorverkauf zu streichen. Damit schade man massiv dem öffentlichen Nahverkehr.

 

Kurz vor der Bundestagswahl im September kam der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck nach Rheinstetten, um mit einjähriger Verspätung den 130. Geburtstag der örtlichen SPD zu feiern. Für 2020 hatte Beck sein Kommen bereits versprochen, doch coronabedingt konnte er seine Zusage erst 2021 einlösen.

 

Vierzehn Tage später hatte die SPD erneut Grund zum Feiern, denn nachdem viele die SPD nach der Landtagswahl bereits totgesagt hatten, ist sie nun zurück! Nicht nur in Deutschland sondern auch in Rheinstetten steht die SPD auf Platz 1. Mit dem Zweitstimmenergebnis in Rheinstetten gehört der SPD-Ortsverein zu den Top-Drei der Sozialdemokratie im Wahlkreis Karlsruhe-Land und konnte damit seine parteiinterne Spitzenposition bestätigen.

 

Für das sozialdemokratische Kulturprojekt, die KiR-Bühne, blieb wegen der Pandemie 20 Monate der Vorhang zu. Doch hinter den Kulissen hatte das KiR-Team alle Hände voll zu tun, um mit den bereits bis 2022 gebuchten Künstlerinnen und Künstlern Ausweichtermine zu finden. Nicht immer ging das problemlos. Umso glücklicher waren alle Beteiligten, als es im Herbst 2021 mit Philipp Weber und Hans Klaffl der Neustart gelang. Aber im Dezember hieß es erneut “Vorhang zu“ – das Risiko war den Verantwortlichen und dem Künstler zu groß.

 

2021 war für die interne Parteiarbeit des SPD-Ortsvereins ein sehr schwieriges Jahr, denn die pandemiebedingten Einschränkungen machten nahezu alle Aktivitäten unmöglich. So wurde die anstehende Jahreshauptversammlung ebenso vertagt als auch die turnusmäßigen Verwaltungssitzungen. Notwendige Beschlüsse wurden auf digitalem Weg herbeigeführt, um Kontakte möglichst zu minimieren.

 

Sehr froh waren wir, dass sich für unsere nachzuholende 130-Jahr-Feier im September ein Zeitfenster öffnete. Mit unserem Ehrengast Ministerpräsident a.D. Kurt Beck konnten wir kurz vor der Bundestagswahl im kleinen Rahmen sozialdemokratische Vergangenheit und Zukunft beleuchten.

 

Dass am 26. September die SPD als stärkste Partei die Bundestagswahl gewann und es auch in Rheinstetten auf Platz 1 schaffte, war ein ganz besonderer Moment. Der Karlsruher SPD-Bundestagsabgeordnete Parsa Mavi wird in den kommenden vier Jahren Rheinstetten betreuen und die sozialdemokratischen Interessen im Bundestag vertreten.

 

Auch herausragende Ehrungen und Auszeichnungen sowie Erinnerungen an besondere Ereignisse konnte die SPD in Rheinstetten 2021 begehen.

Für unglaubliche 70 Jahre Parteimitgliedschaftwurde Bürgermeister a.D. Kurt Roth, Ehrenbürger Rheinstettens, ausgezeichnet. Die Kreisvorsitzenden Alexandra Nohl und Christian Holzer sowie SPD-Vorsitzender Christoph Lembach ehrten den Jubilar und überreichten ihm die Ehrenurkunde der Bundespartei. In seiner Laudatio ging Holzer auf die vielfältigen Verdienste Kurt Roths sowohl in Karlsruhe als auch in Rheinstetten ein und stellte sein ganz besonderes Verhältnis zur Jugend- und Sozialarbeit heraus.

 

Die höchste Auszeichnung der Sozialdemokratie, die Willy-Brandt-Medaille, erhielt der langjährige Fraktionsvorsitzende der SPD im Regionalverband Mittlerer Oberrhein Her-mann Heil. Seine Amtsnachfolgerin Regina Schmidt-Kühner überreichte ihm die Medaille für seine 20-jährige Arbeit im Regionalverband und für seine Tätigkeit als Gemeinde- und Kreisrat sowie als Ortsvereinsvorsitzender in seinen jungen Jahren. Hermann Heil ist nun neben Helmut Gerstner und Kurt Roth der dritte Sozialdemokrat in Rheinstetten, der mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet wurde.

 

Nicht nur für die Sozialdemokratie sondern auch für das damals noch selbstständige Forchheim hatte das Jahr 1971 eine besondere Bedeutung, an die die SPD Rheinstetten 50 Jahre später, 2021 erinnerte: Im Oktober 1971 wurde Magda Kalkbrenner als erste Frau in den Gemeinderat gewählt. Bereits im letzten Jahr, als sie ihren 90. Geburtstag feiern konnte, bedankten sich alle aktuellen und ehemaligen Gemeinderätinnen der SPD bei der Frau, die als Erste den Sprung ins Ratsgremium geschafft hatte.

 

Das schwierige Jahr 2021 hatte für die SPD auch in Rheinstetten am 8. Dezember mit der Wahl und der Vereidigung von Olaf Scholz zum Bundeskanzler einen versöhnlichen Ausklang.

 

Fotos: Archiv SPD Rheinstetten

Das Traditionbanner der SPD
Das Traditionbanner der SPD
Schulzentrum Rheinstetten
Schulzentrum Rheinstetten

Geschichtliche Kurzinformation zur SPD Rheinstetten

Sozialdemokraten gibt es in den Gemeinden südlich von Karlsruhe seit über einhundertfünfundzwanzig Jahren.

 

In Forchheim, Mörsch und Neuburgweier, den gemeindlichen Vorgängern der heutigen Großen Kreisstadt Rheinstetten, waren seit den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts Sozialdemokraten in den Räten vertreten und in der Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs prägten gerade "rote" Bürgermeister und Gemeinderäte den Wiederaufbau.

 

Seit der Gründung Rheinstettens durch die Fusion der selbständigen Gemeinden Forchheim, Mörsch und Neuburgweier im Jahr 1975 ist die SPD mit einer starken Gemeinderatsfraktion im Rheinstettener Rat vertreten. Unter den Sozialdemokraten innerhalb des Landkreises Karslruhe nimmt die SPD Rheinstetten bei allen Wahlen eine Spitzenstellung mit ihren Wahlergebnissen ein.

 

Von 1987 - 2008 wurde das höchste Amt Rheinstettens, das Amt des Bürgermeisters bzw. Oberbürgermeisters, von Sozialdemokraten ausgeübt.

 

Unter Bürgermeister Kurt Roth wurde Rheinstetten am 1.1.2000 zur Stadt erhoben und unter Bürgermeister Gerhard Dietz zur Großen Kreisstadt ernannt.

 

Damit wurde Gerhard Dietz zum ersten Oberbürgermeister Rheinstettens.